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NachhaltigkeitEvaluation Capacity DevelopmentLateinamerika und KaribikAbgeschlossen

Focelac

Das Projekt Focelac (Fomento de capacidades en evaluación en Latinoamérica = Stärkung von Evaluierungskapazitäten in Lateinamerika) hatte als Ziel Akteure in ausgewählten Ländern des Kontinents dabei zu unterstützen, das Instrument der Evaluierung im Kontext der Agenda 2030 verstärkt zu nutzen. Politischer Partner des Projekts war das costa-ricanische Planungsministerium Mideplan. Das Projekt wurde 2020 abgeschlossen.

Die in der Agenda 2030 festgeschriebenen Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs) sind für alle Länder bindend. Um die Ziele umfassend überprüfen, analysieren und bewerten zu können, sind spezifische Fähigkeiten und Kenntnisse nötig. Auch für die Steuerung und Entscheidungsfindung mit Blick auf die SDGs werden Evaluierungskapazitäten gebraucht, wenn diese Prozesse strukturiert und auf der Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse gestaltet werden sollen.

Das Projekt Focelac war am 1. Januar 2019 an den Start gegangen und baute auf den Erkenntnissen des Projekts Foceval (2014 – 2018) auf.

Es umfasste fünf Komponenten:

Förderung von Evaluierungsstrukturen und -funktionen in staatlichen Institutionen

Gemeinsam mit dem costa-ricanischen Planungsministerium Mideplan wurde in der Region der Aufbau von Evaluierungskapazitäten bei staatlichen Evaluierungseinrichtungen gefördert. Zudem unterstützte das Projekt Mideplan dabei, das nationale Evaluierungssystem an die Anforderungen der Agenda 2030 anzupassen und den Prozess als Best-Practice-Beispiel zu dokumentieren und zu verbreiten.

Förderung praxisrelevanter Bildungs- und Forschungsangebote

Universitäten und andere Bildungseinrichtungen wurden dabei unterstützt, praxisrelevante, auf unterschiedliche Zielgruppen zugeschnittene Aus- und Weiterbildungsangebote im Bereich Evaluierung bereitzustellen. Durch die Förderung entsprechender Forschungsvorhaben in der Region sollten Weiterbildungs- und Wissenschaftsinstitutionen die Methodenentwicklung zur Evaluierung der SDGs voranbringen.

Förderung von praktischen und methodischen Kompetenzen von Evaluierungsfachkräften

Durch Aus- und Weiterbildung stärkte das Projekt die methodischen und praktischen Kapazitäten vor allem von Nachwuchsevaluierenden. Dadurch stehen in der Region mehr kompetente Evaluierungsfachkräfte zur Verfügung. Staatliche und nicht-staatliche Institutionen wurden für die Bedeutung der Inklusion von Nachwuchsevaluierenden sensibilisiert.

Stärkung der Partizipation der Zivilgesellschaft in Evaluierungsprozessen

Evaluierung soll politisches Handeln transparenter gestalten und die Rechenschaftslegung fördern. Das Projekt unterstützte daher Bemühungen, zivilgesellschaftliche Akteure in Evaluierungsprozesse einzubeziehen – über Einführungskurse und Informationen zu inklusiven und geschlechtergerechten Evaluierungsansätzen sowie über Workshops und Beratung.

Förderung von Vernetzung und Austausch relevanter Akteure

Um ein förderliches gesellschaftliches Umfeld für Evaluierung zu schaffen und so zu SDG 17 („Umsetzungsmittel und Globale Partnerschaft stärken“) beizutragen, wurden der Austausch und die  Zusammenarbeit von Evaluierungsakteuren gefördert. Das Projekt setzte dabei auf das Prinzip der Multi-Akteurs-Plattform. Eine solche Plattform wurde in Costa Rica gemeinsam mit dem Projekt Foceval als nationale Plattform etabliert.

Por la razón o la fuerza

Der Dokumentarfilm „Por la razón o la fuerza“ zeigt eine Realität aus Sicht der Teilnehmer einer partizipativen Evaluierung in San Bernardo, einer informellen Siedlung am Rande von Santiago de Chile. Hier setzt sich die Nichtregierungsorganisation Techo (deutsch: „Dach“) dafür ein, die Bewohner*innen durch freiwillige Zusammenarbeit zu Protagonist*innen des Wandels in ihrer Gemeinde zu machen.

Über den Film

Der Dokumentarfilm „Por la razón o la fuerza“ zeigt eine Realität aus Sicht der Teilnehmer einer partizipativen Evaluierung in San Bernardo, einer informellen Siedlung am Rande von Santiago de Chile. Hier setzt sich die Nichtregierungsorganisation Techo (deutsch: „Dach“) dafür ein, die Bewohner*innen durch freiwillige Zusammenarbeit zu Protagonist*innen des Wandels in ihrer Gemeinde zu machen.

In Arbeitsgruppen gründen die Teilnehmenden Initiativen und treffen gemeinsame Entscheidungen, um die Wohn- und Lebensbedingungen in der Gemeinde zu verbessern: Sie schaffen Gemeindesäle und Notunterkünfte, pflastern Straßen, organisieren Kurse für Weiterbildungen und verwirklichen Projekte, die die Gemeinde wichtig findet.

In Zusammenarbeit mit dem DEval-Projekt Focelac und dem Studienprogramm Petas („Programa de Estudios del Trabajo, el Ambiente y la Sociedad” = Studienprogramm zu Arbeit, Umwelt und Gesellschaft) der Nationaluniversität San Juan, Argentinien, führte Techo 2019 partizipative Evaluierungen in Chile, Uruguay, Mexiko, Paraguay und Ecuador durch. Dabei haben die Teilnehmenden analysiert, wie gut die Arbeitsgruppen funktionieren und welche Stärken und Schwächen deren Arbeit aus Sicht der Gemeinschaft hat.

Basierend auf einem engen Austausch mit den Bewohner*innen San Bernardos erzählt der Dokumentarfilm von den Erfahrungen der Organisation, des Kampfes, aber auch der Hoffnung auf bessere Lebensumstände. Das Video möchte den Bewohner*innen von San Bernardo eine Stimme geben, also denjenigen die von eigenen Alltagserfahrungen in der Siedlung berichten können.

Der Film wurde mit Unterstützung von Petas, Focelac und lokalen Fachleuten aus der Film-, Musik- und Kommunikationsbranche gedreht.

Team

Kontakt

Portrait von Sarah Desiree Klier
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Sarah Desiree Klier

Evaluatorin - Teamleitung ECD

Telefon: +49 (0)228 336907-943

E-Mail: sarah.klier@DEval.org

Portrait von Dr. Sven Harten
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Dr. Sven Harten

Leiter Kompetenzzentrum Methoden / Stellvertretender Direktor

Telefon: +49 (0)228 336907-950

E-Mail: sven.harten@DEval.org

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