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Instrumente und Strukturen der EZAfghanistanAbgeschlossen

Ressortgemeinsame strategische Evaluierung des zivilen Engagements Deutschlands in Afghanistan

Ziel der Evaluierung ist es, eine unabhängige und umfassende Analyse und Bewertung des zivilen Engagements der Bundesregierung in Afghanistan vorzunehmen. Dabei wird das jeweilige Engagement der beteiligten Ressorts (Auswärtiges Amt- AA, Bundesministerium des Innern und für Heimat - BMI, Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung - BMZ) sowie deren Zusammenwirken betrachtet.

Ziel der Evaluierung ist die unabhängige und umfassende Analyse und Bewertung des zivilen Engagements der Bundesregierung in Afghanistan. Die Evaluierung soll so einen wichtigen Beitrag sowohl zum ressortgemeinsamen Lernen als auch zur Rechenschaftslegung leisten und damit die evidenzbasierte Politikgestaltung fördern. Gegenstand der Evaluierung ist das von AA, BMI und BMZ geförderte zivile Engagement im Zeitraum 2013-2021 sowie die Zusammenarbeit der drei Ressorts. Außerdem soll die Übertragbarkeit potenzieller Lernerfahrungen auf andere Konflikt- und Postkonfliktkontexte geprüft werden. Die ressortgemeinsame Evaluierung wird durch eine Arbeitsgemeinschaft umgesetzt. Diese besteht aus dem deutschen Evaluierungsinstitut der Entwicklungszusammenarbeit (DEval), der Deutschen Hochschule der Polizei (DHPol) und einem Konsortium unter Führung der GFA Consulting Group GmbH (GFA).

Hintergrund

Nach den Terroranschlägen gegen die USA am 11.September 2001 und der Ausrufung des Bündnisfalles nach Artikel 5 des Nordatlantikvertrags engagiert sich Deutschland seit 2001 in Afghanistan. Deutschland verfolgte dabei das Ziel Staat und Gesellschaft in Afghanistan durch einen vernetzten Ansatz, also dem Zusammenwirken von zivilen und militärischen Mitteln, dabei zu unterstützen sich zu stabilisieren und sozial und wirtschaftlich weiterzuentwickeln.

Aufgrund der Bedeutung des zivilen Engagements Deutschlands in Afghanistan verständigten sich die beteiligten Ressorts darauf, ihr Engagement im Rahmen einer ressortgemeinsamen Evaluierung aufzuarbeiten. Vor diesem Hintergrund nahm das DEval die Evaluierung des Afghanistan-Engagements bereits zum Jahreswechsel 2020/2021 in sein Evaluierungsprogramm auf. 

Mit den Leitlinien „Krisen verhindern, Konflikte bewältigen, Frieden fördern“ hat sich die Bundesregierung verpflichtet, Wirkungen und Erfahrungen des deutschen Engagements in Krisen- und Konfliktstaaten durch abschließende Evaluierung auszuwerten. Der Koalitionsvertrag „Mehr Fortschritt wagen“ der Bundesregierung betont darüber hinaus die Notwendigkeit ressortübergreifender Evaluierungen. Daher soll die ressortgemeinsame Evaluierung des zivilen Afghanistan-Engagements von AA, BMI und BMZ der weiteren Verankerung von Evaluierung als Instrument des Lernens und der Rechenschaftslegung dienen und eine Grundlage schaffen für zukünftige strategische Planung, Steuerung und Implementierung.  Die Evaluierung soll somit Lernerfahrungen sowohl für das zukünftige Engagement in Afghanistan als auch für das deutsche Engagement in anderen fragilen Kontexten generieren.

Nach der Evaluierung des zivilen Engagements von AA und BMZ in Irak, ist dies bereits die zweite ressortgemeinsame Länderevaluierung unter Beteiligung des DEval.

Der gemeinsame Evaluierungsgegenstand ist das zivile Afghanistan-Engagement der Bundesregierung in seiner Gesamtheit im Zeitraum 2013-2021, inklusive der Übergänge und Schnittstellen zwischen den Ressorts. Die Umsetzung der Evaluierung erfolgt im Rahmen einer Arbeitsgemeinschaft durch DEval, DHPol (Deutsche Hochschule der Polizei) und ein Konsortium unter Führung der GFA (GFA Consulting Group GmbH). Fachlich unterstützt wird die Evaluierung durch Prof. Christoph Zürcher von der Universität Ottawa.

Aktuelle Entwicklungen

Mit dem Zusammenbruch der etablierten Strukturen in Folge der Machtübernahme der Taliban im August 2021, haben sich die Rahmenbedingungen in Afghanistan grundlegend verändert. Die ressortgemeinsame strategische Evaluierung des deutschen zivilen Engagements hat angesichts dieser dramatischen Umstände nochmals an Relevanz gewonnen und bettet sich nunmehr in verschiedene Aktivitäten zur Aufarbeitung des Engagements bis 2021 ein, allen voran die vom Bundestag eingesetzte Enquete-Kommission „Lehren aus Afghanistan für das künftige vernetzte Engagement Deutschlands“ sowie der Afghanistan-Untersuchungsausschuss.

Ziele

Ziel der Evaluierung ist es, eine unabhängige und umfassende Analyse und Bewertung des Engagements der beteiligten Ressorts (AA, BMI und BMZ) im Zeitraum 2013-2021 vorzunehmen. Die Evaluierung soll damit einen Beitrag zur Rechenschaftslegung und zum gemeinsamen institutionellen Lernen leisten. Außerdem soll die Übertragbarkeit potenzieller Lernerfahrungen auf andere Konfliktkontexte geprüft werden. Darüber hinaus soll die Evaluierung dazu dienen, die Verfahren mit Blick auf künftige ressortgemeinsame bzw. übergreifende Evaluierungen weiterzuentwickeln.

Methoden

Die methodische Herangehensweise wird derzeit im Rahmen der Arbeitsgemeinschaft gemeinsam erarbeitet. Weitere Details folgen in Kürze. Vor dem Hintergrund der kontextuellen Gegebenheiten in Afghanistan wird über den gesamten Evaluierungszeitraum hinweg ein konfliktsensibles Vorgehen sichergestellt.

Kontakt

Christoph Hartmann

Senior-Evaluator - Teamleitung

Telefon: +49 (0)228 336907-953

E-Mail: christoph.hartmann@DEval.org

Portrait von Dr. Stefan Leiderer
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Dr. Stefan Leiderer

Abteilungsleiter: Staatliche EZ, Governance

Telefon: +49 (0)228 336907-940

E-Mail: stefan.leiderer@DEval.org

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