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Entwicklung eines Evaluierungsformats für Länderportfolio-Evaluierungen (LPE)

Ziel ist die Entwicklung und Pilotierung eines Formats zur Evaluierung des BMZ-Engagements in einem Partnerland. Künftig sollen Länderportfolioevaluierungen regelmäßig stattfinden, um die bestehende Evidenzlücke in der bilateralen Entwicklungszusammenarbeit zu adressieren und um zur verbesserten Rechenschaftslegung und Steuerung sowie zum institutionellen Lernen beizutragen.

Ein wesentlicher Teil der deutschen Entwicklungszusammenarbeit (EZ) findet in Form von bilateraler Zusammenarbeit statt. Aktuell gibt es 65 Partnerländer.

Das BMZ ist für die politisch-strategische Steuerung zuständig. Um die Zusammenarbeit angemessen planen, steuern und prüfen zu können, sind Informationen und Nachweise darüber notwendig, wie wirksam Maßnahmen vor Ort sind und wo strategischer Handlungsbedarf besteht.

Derzeit zur Verfügung stehende Informationen sind allerdings nicht ausreichend, um das bilaterale EZ-Portfolio angemessen beurteilen zu können. Diese Evidenzlücke wird aktuell mit verschiedenen Maßnahmen adressiert. Länderportfolioevaluierungen (LPE) sollen in diesem Zusammenhang zukünftig ein wichtiges Instrument darstellen, um Evidenz für strategische Entscheidungs- und Reflexionsprozesse zu generieren.

Das DEval wird unter Berücksichtigung von Erfahrungen mit der Durchführung von Länderportfolioreviews ein LPE-Format entwickeln. Die Pilotierung wird in Peru stattfinden.

Hintergrund

Das Evaluierungssystem der deutschen staatlichen Entwicklungszusammenarbeit wurde in den vergangenen Jahren mehrfach geprüft. Ein wichtiges Ergebnis der Berichte des Bundesrechnungshofs, des Peer Review des Development Assistance Committees der Organisation for Economic Co-Operation and Development und des DEval zur Wirkungsorientierung und Evaluierbarkeit von EZ-Programmen ist, dass es an Evidenz von der Programmeben aufwärts fehlt.

Der Mangel an strategisch relevanten Erkenntnissen beispielsweise über die Wirksamkeit der bilateralen staatlichen EZ in Partnerländern schränkt die Steuerungsfähigkeit des BMZ ein.

Das BMZ hat diese Problematik vor einigen Jahren erkannt und der Bedeutung von Analysen auf Länderebene in den 2021 verabschiedeten Evaluierungsleitlinien eine besondere strategische Bedeutung beigemessen.

Unter Berücksichtigung bestehender Erfahrungen entwickelt und pilotiert DEval nun ein Format für Länderportfolioevaluierungen.

Ziele

Ziel der Evaluierung ist die Entwicklung und erste Erprobung eines möglichst standardisierbaren Formats für Länderportfolioevaluierungen. Durch die regelmäßige Durchführung von LPE soll zukünftig systematisch wichtige Evidenz für die bilaterale staatliche EZ bereitgestellt werden.

Methoden

Gegenstand der Evaluierung ist das BMZ-finanzierte und gesteuerte Portfolio in einem Partnerland. Zur Untersuchung dessen und der Beantwortung der Fragestellungen wird ein theoriebasierter Ansatz in Kombination mit quantitativen und qualitativen Methoden zur Datenerhebung und -auswertung (Methoden-Mix) genutzt angewandt.

Grundsätzlich sieht das zu entwickelnde Evaluierungsformat die Untersuchung und Bewertung der sechs OECD DAC Evaluierungskriterien vor. Mit Blick auf die Bewertung des Relevanz- und Kohärenzkriteriums werden Methoden und Instrumente aus LPR gemäß Verfahrensleitlinie genutzt.  

Kontakt

Portrait von Kirsten Vorwerk
© DEval

Kirsten Vorwerk

Evaluatorin - Teamleitung

Telefon: +49 (0)228 336907-971

E-Mail: kirsten.vorwerk@DEval.org

Portrait von Dr. Stefan Leiderer
© DEval

Dr. Stefan Leiderer

Abteilungsleiter: Staatliche EZ, Governance

Telefon: +49 (0)228 336907-940

E-Mail: stefan.leiderer@DEval.org

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