Schutzgebietsförderung
Schutzgebiete wie Biosphärenreservate und Nationalparks sind geographische Räume, durch die Biodiversität erhalten werden soll. Mit seiner Schutzgebietsförderung zielt das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit (BMZ) darauf ab, sowohl gefährdete Biodiversität zu schützen als auch Armut zu mindern und Entwicklungschancen zu fördern. Das DEval evaluiert die Erreichung dieser Ziele und den Umgang mit möglichen Spannungsfeldern zwischen den Zielen.
Die Förderung von Schutzgebieten ist ein wichtiger Pfeiler des Biodiversitätsschutzes. Wichtig für den langfristigen Erhalt von Biodiversität ist aber auch die Berücksichtigung der Interessen und Lebensweisen der lokalen Bevölkerung.
Das BMZ verfolgt mit der Schutzgebietsförderung daher zwei übergeordnete Ziele. Ein ökologisches Ziel: der Erhalt von Ökosystemen, Arten und der genetischen Vielfalt, und ein sozioökonomisches Ziel: die Reduzierung von Armut und die Schaffung von Entwicklungschancen.
Diese beiden Zielsetzungen können einander bestärken: Durch die Förderung nachhaltiger Ressourcennutzung kann Biodiversität bewahrt und (ländliche) Armut bekämpft werden. Trotzdem stehen sie auch in einem Spannungsfeld zueinander, wenn Schutz- und Nutzungsinteressen der Stakeholder voneinander abweichen. Dies kann insbesondere in bestimmten Kontexten, wie fragilen Staaten, zu Konflikten führen.
Vor diesem Hintergrund geht die Evaluierung der Frage nach, inwiefern der Schutzgebietsförderung durch das BMZ der Umgang mit möglichen Spannungsfeldern zwischen ökologischen und sozioökonomischen Zielen gelingt und inwiefern partizipative Elemente dazu beitragen.
Hintergrund
Die in der Agenda 2030 angelegte Multidimensionalität der Entwicklungsziele, die sich auch in den Querschnittsthemen des Reformkonzepts BMZ 2030 widerspiegelt, bedeutet, dass sich eine zukunftsorientierte Entwicklungszusammenarbeit mit der Schaffung von Synergien, aber auch dem Umgang mit Spannungsfeldern zwischen diesen Zielen auseinandersetzen muss. In der SG-Förderung zeigen sich diese Synergiepotenziale und möglichen Spannungsfelder zwischen ökologischen und sozioökonomischen Zielen besonders eindrücklich. Die Literatur deutet darauf hin, dass neben anderen Einflussfaktoren insbesondere partizipative Prozesse in der SG-Förderung von besonderem Interesse für die Zielerreichung und im Umgang mit Spannungsfeldern sind.
Ziele
Die Evaluierung geht der Frage nach, inwiefern die SG-Förderung durch das BMZ ihre Ziele erreicht und wie der Umgang mit der Dualität der Zielsetzungen gelingt. Ihre Hauptziele sind daher:
1. Die systematische Untersuchung und Bewertung der bilateralen staatlichen SG-Förderung durch das BMZ entlang der OECD-DAC-Kriterien, insbesondere
1a. inwiefern die Dualität ökologischer und sozioökonomischer Ziele der bilateralen staatlichen SG-Förderung durch das BMZ gelingt.
1b. wie gut es gelingt, zu einem Umgang mit möglichen Spannungsfeldern zwischen ökologischen und sozioökonomischen Zielen zum Beispiel durch partizipative Ansätze beizutragen.
2. Die Ableitung von Schlussfolgerungen und Empfehlungen dazu, wie das BMZ seine bilaterale staatliche SG-Förderung mit Blick auf die OECD-DAC-Kriterien besser gestalten kann, insbesondere dazu, wie Partner im Umgang mit möglichen Spannungsfeldern zwischen den angestrebten Zielen, zum Beispiel mithilfe partizipativer Prozesse, unterstützt werden können.
Methoden
Diese Evaluierung verwendet einen theoriebasierten Ansatz im Mixed-Methods-Design, das sowohl quantitative Elemente (z.B. Online-Befragung von an der deutschen SG-Förderung Beteiligten, Portfolioanalyse, Analyse ökologischer und sozioökonomischer Indikatoren) als auch qualitative Elemente (z.B. Fallstudien, Stakeholder- und Expert*inneninterviews, Dokumentenanalyse) umfasst.
Kontakt
Amélie Gräfin zu Eulenburg
Telefon: +49 (0)228 336907-930
E-Mail: amelie.eulenburg@DEval.org