Jahrestreffen der Evaluierungseinheiten in Bonn: Standards für bessere Evaluierung
Die Evaluierungseinheiten deutscher Organisationen der Entwicklungszusammenarbeit tauschten sich dieses Jahr zu „Qualitätsstandards in Evaluierungen" aus.
Das erste Mal seit drei Jahren wieder in Präsenz empfingen das DEval und das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) am 11. und 12. Mai 80 Teilnehmende von 27 Organisationen aus der deutschen Entwicklungszusammenarbeit in Bonn. Mit einem international besetzten Panel moderiert von DEval-Direktor Jörg Faust zum Thema „Balancing diversity and coherence? Evaluation Standards in Development Cooperation” wurde gleich zu Beginn der Veranstaltung ein Spannungsfeld angesprochen, das die Diskussionen der beiden Tage prägte. Auf dem Panel vertreten waren Susanne Frueh (OSZE und DEval-Beiratsvorsitzende), Gottfried von Gemmingen (BMZ), Megan G. Kennedy-Choane (OECD-DAC EvalNet) und Sebastian Schuster (Venro/Welthungerhilfe).
Im Veranstaltungsprogramm waren viele Diskussionsformate vorgesehen, um die Vorteile des Treffens in Präsenz zu nutzen. Neben dem BMZ und DEval tauschten sich die Evaluierungseinheiten von GIZ, KfW, zivilgesellschaftliche Organisationen sowie politische Stiftungen zu Good Practice in der Anwendung von Qualitätsstandards in Evaluierungen aus. In einer „Fish-Bowl“ teilten die Organisationen zudem ihre Erfahrungen und Perspektiven auf das Thema „Partnerorientierung in Evaluierung“. DEval-Teamleiterin Kerstin Guffler stellte darüber hinaus am zweiten Tag die Ergebnisse und Empfehlungen der kürzlich abgeschlossenen Meta-Evaluierung zu Qualitätsstandards in der deutschen Entwicklungszusammenarbeit vor. Eine zentrale Empfehlung aus der Evaluierung war die Erstellung eines Analyserasters für die Anwendung der Qualitätsstandards, um über die Organisationen ein einheitlicheres Qualitätsverständnis zu ermöglichen und die Qualität von Evaluierungen in der deutschen Entwicklungszusammenarbeit weiter zu verbessern. In dem Zusammenhang wurden alle interessierten Organisationen eingeladen, sich an der Entwicklung eines solchen, an die BMZ Leitlinien Evaluierung angelehnten, Analyserasters zu beteiligen.
In einer letzten Kleingruppensession wurden weitere Evaluierungsthemen diskutiert, wie etwa „Feministische Entwicklungspolitik“ „Umsetzungsmonitoring“ und „Institutionelles Lernen durch Evaluierung“. Es war ein schönes Wiedersehen mit intensivem fachlichen Austausch und vielen neuen Impulsen.