Meta-Evaluierung Effizienz
Die Evaluierung widmet sich der Qualität der Erfolgsbewertung zur Wirtschaftlichkeit in der deutschen staatlichen Entwicklungszusammenarbeit und untersucht die Effizienz ihrer Maßnahmen.
Die Haushaltsmittel der Bundesrepublik Deutschland sollen grundsätzlich wirtschaftlich eingesetzt werden. In Zeiten enger Budgetspielräume und zunehmender globaler Herausforderungen gewinnt der wirtschaftliche Einsatz von Mitteln nochmals an Bedeutung. In der deutschen Entwicklungszusammenarbeit erfolgt die Erfolgsbewertung in weiten Teilen über das Instrument der Evaluierung. Ein aussagekräftiger Anteil aller Entwicklungsmaßnahmen wird regelmäßig evaluiert. Dabei wird auch deren Effizienz bewertet. Doch wie gut ist die Qualität der Evaluierung zur Effizienz von Entwicklungsmaßnahmen und inwieweit ist die deutsche staatliche Entwicklungszusammenarbeit ihren Ergebnissen nach effizient? Die Evaluierung widmet sich der Beantwortung dieser Fragen im Rahmen einer Schreibtischstudie zu Evaluierungen und Maßnahmen der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit und der KfW Entwicklungsbank.
Hintergrund
In der Evaluierung der Entwicklungszusammenarbeit bildet das Evaluierungskriterium Effizienz – neben den international etablierten Evaluierungskriterien Relevanz, Kohärenz, Effektivität, entwicklungspolitische Wirksamkeit (Impact) und Nachhaltigkeit – einen einschlägigen Teil der Erfolgsbewertung. Die Messung und Bewertung der Effizienz von Maßnahmen gilt jedoch seit jeher als anspruchsvolle Aufgabe. Dies liegt zum einen an der konzeptionellen Komplexität des Effizienzkriteriums, dessen erfolgreiche Bearbeitung neben der Analyse von Kostenstrukturen (zu finanziellen, personellen und materiellen Ressourcen) auf belastbare Analysen zur Effektivität und entwicklungspolitischen Wirksamkeit (Impact) angewiesen ist. Zu den weiteren Herausforderungen zählen die eingeschränkte Verfügbarkeit von angemessenen Vergleichsgrößen („Benchmarks“), unzureichende Verfahren der Effizienzmessung sowie begrenzte zeitliche und personelle Ressourcen. Die Untersuchung der Güte der Evaluierung bildet jedoch die Voraussetzung für die belastbare Auseinandersetzung mit der Wirtschaftlichkeit deutscher Entwicklungsmaßnahmen.
Ziele
Die vorliegende Evaluierung dient der Förderung der Transparenz über die Effizienz von Entwicklungsmaßnahmen und soll zur Weiterentwicklung von deren Evaluierung beitragen. Die Ergebnisse, Schlussfolgerungen und Empfehlungen der Evaluierung sollen das Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und die Durchführungsorganisationen inhaltlich und methodisch dabei unterstützen, die Evaluierungspraxis im Hinblick auf die Effizienz von Entwicklungsmaßnahmen zu stärken. Darüber hinaus soll die Evaluierung über die Analyse der Effizienz von Entwicklungsmaßnahmen und deren Einflussfaktoren die strategische und operative Ausrichtung der deutschen Entwicklungszusammenarbeit unterstützen. Um diese Zwecke zu erfüllen, verfolgt die Evaluierung drei Ziele:
- Bewertung der Qualität der Evaluierung zur Effizienz von Entwicklungsmaßnahmen;
- Verortung der deutschen Evaluierungspraxis im internationalen Vergleich; und
- Bewertung der Ergebnisse von Evaluierungen zur Effizienz von Entwicklungsmaßnahmen.
Methoden
Die Evaluierung nutzt ein integriertes Design aus einer Meta-Evaluierung und einer Evaluierungssynthese. Die Meta-Evaluierung – mitunter auch als „Evaluierung der Evaluierung“ bezeichnet – wird durchgeführt, um den Evaluierungsprozess zu verbessern, die Stärken und Schwächen einer Evaluierung systematisch zu reflektieren und die zukünftige Evaluierungsarbeit voranzubringen. Die Evaluierungssynthese widmet sich – im Sinne einer Querschnittsauswertung – den inhaltlichen Befunden der Effizienzmessung und -bewertung. Die Grundlage der Synthese bilden eine qualitative Inhaltsanalyse der Evaluierungsberichte und über die Berichte hinausgehende Sekundärdaten. Im Rahmen einer statistischen Modellierung werden textbasierte Merkmale aus den Evaluierungsberichten mit Daten zu den Maßnahmen (z.B. Projekttyp, -volumen, -dauer) und öffentlich verfügbaren Sekundärdaten (z.B. zum Wirtschaftswachstum, Bevölkerungsgröße) zusammengeführt.
Kontakt
Dr. Martin Noltze
Telefon: +49 (0)228 336907-934
E-Mail: martin.noltze@DEval.org
Dr. Sven Harten
Telefon: +49 (0)228 336907-950
E-Mail: sven.harten@DEval.org