Der DEval-Meinungsmonitor 2026
Im Fokus des DEval-Meinungsmonitors 2026 stehen die Einstellungen der Bevölkerung Deutschlands zur Entwicklungspolitik und -zusammenarbeit (EZ). Das DEval untersucht die in den bisherigen Meinungsmonitor-Studien etablierten Indikatoren zu Meinungen, Wissen und Engagement der Bevölkerung im Themenfeld. In Fokusanalysen werden der Einfluss von Informationen auf entwicklungspolitische Einstellungen, die Zustimmung zu verschiedenen Motiven für die EZ, Vorbehalte ihr gegenüber sowie die Stabilität von diesbezüglichen Einstellungen analysiert.
In vielen liberalen Demokratien verschieben sich politische Positionen in Richtung nationalistischer, rechtspopulistischer bis rechtsextremer Standpunkte, was sich in Wahlerfolgen entsprechender Parteien niederschlägt. Dieser Trend sowie knappe finanzielle Mittel in vielen Ländern wirken sich auf die Entwicklungspolitik aus: Ausgaben werden gekürzt und Strategien stärker an nationalen Interessen ausgerichtet.
Diese Verschiebungen gehen einher mit bestehenden, neuen oder sich verschärfenden globalen Herausforderungen wie kriegerische Konflikte, Klimawandel, Biodiversitätsverlust sowie mangelnde Fortschritte bei der Umsetzung der Agenda 2030 der Vereinten Nationen. Hinzu kommen geopolitische Herausforderungen aufgrund der globalen Interessen Chinas und Russlands sowie der Politik der Trump-Regierung im Hinblick auf das transatlantische Bündnis.
Vor diesem Hintergrund bleibt es für entwicklungspolitische Akteure wichtig, die Entwicklung der öffentlichen Meinung zur EZ zu beobachten und zu verstehen, um hieraus die notwendigen Schlüsse ziehen zu können.
Hintergrund
Die Notwendigkeit, Bürger*innen in die EZ einzubinden, ist aktueller denn je. Ohne eine breite Unterstützung in der Bevölkerung ist es nicht möglich, dauerhaft die für die Bearbeitung der aktuellen globalen Herausforderungen notwendigen Gelder sicherzustellen. Das Engagement der Bürger*innen ist zudem oft hilfreich, um die globale Gesundheit zu verbessern, die Umwelt zu schützen, die Gleichstellung der Geschlechter voranzubringen und das Wirtschaften nachhaltiger zu gestalten.
Ebenso sind zivilgesellschaftliche Organisationen in hohem Maße auf die Spenden und das ehrenamtliche Engagement der Bürger*innen angewiesen. Die Bekanntheit und Wahrnehmung der Arbeit dieser Organisationen kann zudem dazu beitragen, dass sich in der Bevölkerung ein Bewusstsein für globale Zusammenhänge verankert und sich Verhaltensweisen etablieren, die eine globale nachhaltige Entwicklung fördern.
Daher ist es für entwicklungspolitische Akteure wichtig, den Kenntnisstand, die Einstellungen und die Verhaltensweisen der Bevölkerung in diesem Themenfeld zu kennen. Die DEval-Studienreihe „Meinungsmonitor Entwicklungspolitik“ informiert deshalb seit 2018 über die öffentliche Meinung zu Entwicklungspolitik, EZ und nachhaltiger Entwicklung und bietet entwicklungspolitischen Akteuren Orientierungswissen für ihre strategische Ausrichtung, ihre Kommunikation und Bildungsarbeit.
Ziele:
Der Meinungsmonitor Entwicklungspolitik 2026 zeichnet ein detailliertes Bild der Einstellungen, aber auch des Wissens und des Engagements der Bevölkerung Deutschlands im Bereich Entwicklungspolitik/EZ. Er zeigt Entwicklungen entsprechender Indikatoren über die Zeit und Unterschiede zwischen verschiedenen Bevölkerungsgruppen auf.
Vertieft untersucht werden
- der Einfluss von Informationen über die staatlichen EZ-Ausgaben auf die Einstellungen
- die Zustimmung zu verschiedenen Motiven für die EZ
- die Bedeutung der Einstellungsstärke für Engagement und Wirkung von entwicklungspolitischen Informationen und
- Vorbehalte gegenüber der EZ.
Methoden
Für die Untersuchung werden Umfragedaten des Aid Attitudes Trackers (AAT; 2012-2018) und seines Nachfolgeprojekts Development Engagement Lab (DEL; ab 2019) sowie durch das DEval konzipierte Erhebungen des Meinungsforschungsinstituts Bilendi genutzt. Die Analyse der Wirkungen von Informationen auf EZ-Einstellungen basiert auf Umfrageexperimenten.
Die Studie wird durch eine Referenzgruppe begleitet, die sich aus Vertreter*innen staatlicher und zivilgesellschaftlicher EZ-Akteure zusammensetzt. Hinzu kommt die Begutachtung der Studie durch interne und externe Peer Reviewer*innen, die über Expertise zur EZ, Einstellungsforschung und sozialwissenschaftlichen Forschungsmethodik verfügen.
Kontakt
Dr. Sebastian H. Schneider
Telefon: +49 (0)228 336907-977
E-Mail: sebastian.schneider@DEval.org
Dr. Martin Bruder
Telefon: +49 (0)228 336907-970
E-Mail: martin.bruder@DEval.org
Die Ausgaben des Meinungsmonitors
Policy Briefs
- Die Öffentliche Unterstützung für Entwicklungszusammenarbeit sinkt - Fünf Erklärungsansätze
- Die Agenda 2030 in der öffentlichen Meinung: Eine Halbzeitbilanz
- Entwicklungspolitische Einstellungen im Kontext des Krieges gegen die Ukraine
- Feministische Entwicklungspolitik: Was denkt die Bevölkerung? Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage
- Nachhaltiger Konsum angesichts globaler Herausforderungen: Chancen und Hindernisse
- COVID-19: Die Einstellungen der Bevölkerung zu Entwicklungspolitischen Maßnahmen und zur Impfstoffverteilung. Umfrageergebnisse zur internationalen Solidarität während der Corona-Pandemie
- Berichterstattung über Entwicklungspolitik während der Corona-Pandemie
- Die Erwartungen der Bevölkerung an Entwicklungspolitik
- Öffentliche Meinung zu internationaler Solidarität in der Corona-Pandemie
- Die Agenda 2030 in der öffentlichen Meinung
- Die deutsche Entwicklungspolitik im Spiegel der Öffentlichkeit - der DEval-Meinungsmonitor (MeMo) Entwicklungspolitik 2018